In der Sitzung des Gemeinderates am 26.01.2021 ging bei TOP 4 es um die Entscheidung, ob man durch die Billigung des Raumprogrammes für eine deutliche Erweiterung der Waldschule den Startschuss für eine zukunftsfähige Schullandschaft legen wird.
Link zur Tagesordnung:
https://www.walldorf.de/2010/index.php?seite=7543
Die Fraktion von Bündnis90/ Die Grünen stimmte dem Tagesordnungspunkt in allen Teilen einstimmig zu.
Die Rede für die Fraktion Bündnis90/ die Grünen hielt Stadtrat Manfred Wolf am 26.01.2021 im Walldorfer Gemeinderat
Sehr geehrte Frau Staab, liebe Anwesende,
„Es wird Zeit“ so kann man die jetzige Beschlussvorlage kurz und knapp bewerten.
Wer Kinder an der Waldschule hat, weiß seit Jahren um die zunehmende Enge beim Thema Mensa, aber spätestens jedoch seit der sehr gut gelungenen Integration der Sambuga-Schule am Standort, ist aber ein räumlicher Zustand erreicht, der zwingend eine größere Veränderung erfahren muss.
Der Schulbetrieb läuft nach wie vor sehr gut, doch das zunehmende Improvisieren der Schulleitungen im Hinblick auf die räumliche Situation muss nun eine positive Perspektive erhalten.
Jetzt, da mittlerweile praktisch Klarheit herrscht, dass neben der Grund- und Förderschule, auch der Werkrealschulbetrieb über Jahre gesichert sein dürfte, denn die Schülerzahlen hier sind in allen Schularten mindestens stabil, bis wachsend, muß nun etwas passieren.
Modere Schulkonzepte benötigen zudem einfach ausreichend Platz, der so am am „Walldorfer Schulzentrum Im Wald“ ein sehr sehr knappes Gut geworden ist.
Zur Mensasituation:
Eine Schule mit einem hohem Anteil am Ganztagesbetrieb an der Grund- sowie auch einem steigenden im Werkrealschulbetrieb benötigt ein attraktives Angebot für die Verpflegungssituation der Schülerinnen und Schüler.
Auch wenn in den letzten Jahren und seit Aufnahme des Ganztagesbetriebes an der ein oder anderen Stelle nachgesteuert wurde, so blieb die Mensa stets hinter dem sonst so attraktiven Angebot an der Waldschule zurück.
Es ist schlicht mittlerweile zu eng und in der Folge auch zu Laut. Auch die Möglichkeiten zur Essensaufbereitung sind stark beschränkt.
Eine moderne Mensa muss darüber hinaus mehr sein, als ein bloßer Ort der Essensaufnahme. Er ist Kommunikationsort, Treffpunkt der Schulgemeinschaft und bietet dann auch Raum für vielfältige schulische Veranstaltungen. Daher sollte daher, wie auch nun beplant, möglichst Multifunktional nutzbar sein.
Weitere Räume:
Man muss man hier den Blick auch auf die Lehrkräfte, Erzieherinnen sowie weiteregehende schulbegleitende Angebote richten.
Das Lehrerzimmer platzt mittlerweile aus allen Nähten. Gute Unterrichtsvorbereitung benötigt Raum und einen eigenen Arbeitsplatz. Auch unserere Mitarbeiter*innen der kommunalen Betreuung benötigen für ihre wertvolle Arbeit mehr Fläche. Schulsozialarbeit, Berufslotse und alle weiteren Angebote brauchen Raum um effektiv wirken zu können.
Wir befürworten auch sehr einen Rückzugsraum für die Werkrealschüler*innen und hoffen, man nimmt sich ein Beispiel am tollen Raum für die Älteren an der Parkringschule in St. Leon-Rot.
Die jetzige Vorlage zeigt all diese Bedarfe nun klar auf. Also muss neben der Mensa auch in den Funktionsteilen nun schnell und deutlich nachgesteuert werden.
Nun zum 3 Grundschulzug und damit einer Erweiterung eines oder um einen Pavillion:
Um gut informiert entscheiden zu können, wie genau sich das Thema Schülerzahlen an den Grundschulen entwickelt, müssen selbstverständlich die bisherigen Prognosen steigender Schülerzahlen nochmals validiert werden. Doch schon heute ist die ursprünglich als Zweizügigkeit gestartete aktuelle 4. Klasse an der Waldschule eine Dreizügige.
Die allerorts sichtbare Nachverdichtung im Stadtgebiet, sowie die südlichen Neubauabschnitte 2 und 3 deuten aber an, in welche Richtung es wohl geht. Beide kommenden Neubauabschnitte liegen wie bekannt derzeit im Schulbezirk des Schillerschule. Um dort ggf. kein überproportionales Wachstum mit all seinen Folgen zu verursachen, muss man sich dann in der Folge auch über den Zuschnitt der Schulbezirke Gedanken machen.
Mit einer dann planbaren Dreizügigkeit an der Waldschule wird Walldorf damit insbesondere im Bezug auf die beiden Grundschulen deutlich zukunftssicher aufgestellt sein.
Ökologische Betrachtung:
Die jetzigen Ideen zeigen schon, dass ein Eingriff in die Natur und den Wald wohl unausweichlich sein wird. Hier erwarten wir von den Planern dann Lösungen, diese so minimal wie möglich zu gestalten bzw. ökologische Ausgleichsflächen zu schaffen, auch eine Bauweise aus Holz sollte mit in Betracht gezogen werden.
Dank an alle Beteiligten:
Eine herzlichen Dank an alle, die an der Entstehungsgeschichte der jetzigen Beschlussvorlage zum Raumprogramm mitgewirkt haben.
So waren auch ElternvertreterInnen seit Jahren und z.T. mehrfach bei den Fraktionen und der Verwaltung vorstellig geworden, um für die nun angedachten Erweiterungen zu werben.
Für die heutige Vorlage ist nun Herr Tisch mit seinem Team zu loben, der hier in vielen Runden mit der Schulleitung nun wohl eine Optimum an Raumplanung erstellt hat. Seinen Sparringspartnern, Schulleiter der Waldschule Lorenz Kachler sowie Silke Fiedler als Schulleiterin der Sambugaschule mit ihren ganzen Teams an der Schule, die mit großem Einsatz hier für die Zukunftsfähigkeit des Schulstandorts akribische Arbeit geleistet haben. Das kann man mehr als deutlich in der Vorlage und den Anhängen erkennen. Auch ein dickes Lob an unsere No1 bei Schulthemen, Herr Otto Steinmann, der hier stets die Fäden mit Elan und Empathie zusammenhält.
Die Fraktion Bündnis90/ Die Grünen stimmt der Beschlussvorlage in allen Punkten zu, damit Bildung am „Walldorfer Schulzentrum im Wald“ (und damit implizit für ganz Walldorf) zukunftssicher wird und Leben, Lernen und Lehren dann auch hier wieder einen zukunftsfähigen Rahmen erhält.
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