Am 12. März beriet der Gemeinderat der Stadt Walldorf über die Wiederaufnahme der kostenlosen ersten 30 min und Erweiterung von Leifahrrädern. Diesen beiden Punkten hat der Gemeinderat mit den Stimmen von uns Grünen und der SPD zugestimmt. Die anwesenden Mitglieder der Fraktionen von CDU und FDP, sowie der Bürgermeister stimmten nicht dafür. Für die Fraktion von Bündnis90/ Die Grünen übernahm Stadtrat Maximilian Himberger die Stellungnahme.
Die VRNNextbikes – übrigens ursprünglich ein grüner Antrag – gehören mittlerweile fest zum Walldorfer Stadtbild und sind ein wichtiger Baustein für die Mobilitätswende vor Ort. Insbesondere für die Fahrt zum Bahnhof und vom Bahnhof zurück in die Stadt oder ins Industriegebiet werden sie rege genutzt. Die Nutzungsstatistiken, die uns hier vorliegen, zeigen das deutlich. Mit den Leih-Rädern kann man schnell und unkompliziert die sogenannte „letzte Meile“ vom Bahnhof zum Zielort überbrücken. Wenn der Zug etwas Verspätung hat (was ja wahrlich nicht selten vorkommt) und der Anschluss schon weg ist, sind die Räder mit ihrer Station direkt am Bahnhof Gold wert. Außerdem ist das Thema Fahrraddiebstahl am Bahnhof – auch ich bin da ein „gebranntes Kind“ – mit den Leihrädern kein Thema mehr.
Erfreulich ist auch die Entwicklung am Standort Promega im Industriegebiet, wie die Statistik zeigt – die Firma wirbt sogar in ihren Stellenangeboten mit dem Nextbike-Standort vor der Haustür. Das Leihradsystem ist also auch ein Standortfaktor für die Wirtschaft. Das haben wir übrigens auch schon lange in die Debatte rund um die Nextbikes eingebracht.
Mit 30 Freiminuten pro Fahrt, über die wir heute abstimmen, wollen wir das alternative Mobilitätsangebot noch attraktiver machen und noch mehr Menschen dazu bewegen, das Auto stehen zu lassen. Neben dem kostenlosen Busfahren erscheint es uns sinnvoll und angemessen, auch die VRNNextbikes als kostenlose Verkehrsmittel in unser Portfolio der kommunalen Verkehrswende aufzunehmen. Im Vergleich zu den Busfahrten gibt es hier auch kein Problem mit unklaren Nutzungszahlen, da jede Fahrt in der dazugehörigen App registriert wird. Wir erwarten hier also keine finanziellen bösen Überraschungen.
Auf die zusätzliche Werbung für dieses kostenlose Angebot können wir unserer Meinung nach verzichten. Wenn es etwas kostenlos gibt, spricht sich das normal relativ schnell herum – darüber hinaus haben wir auch noch die Kanäle der Stadt in der Rundschau und auf Social Media, auf denen auf das neue Angebot hingewiesen werden kann. Das sollte genügen.
Eine Erweiterung des Angebots um zehn weitere Räder halten wir für sinnvoll – wenn diese der Station am Bahnhof zugeschrieben werden. Persönliche Erfahrungen aus der Mitte unserer Fraktion zeigen, dass es hier insbesondere am Wochenende oft vorkommt, dass die Räder am Bahnhof alle schon verliehen sind. Gerade nachts, wenn junge Menschen vom Feiern kommen und kein Bus mehr fährt, kann das zum echten Ärgernis werden. Wenn die Nutzungszahlen durch das kostenlose Angebot noch weiter steigen, gehen wir davon aus, dass sich dieses Problem weiter verschärft. Zehn zusätzliche Räder für die Station am Bahnhof würden da sicherlich etwas Abhilfe schaffen. Dazu regen wir an, ebenfalls von anderen, weniger genutzten Stationen (zum Beispiel an der Astoria-Halle) ein bis zwei Räder aus der Verteilung abzuziehen und sie auch der Station am Bahnhof zuzuschreiben. Wir bitten außerdem die Verwaltung, zu prüfen, ob die Bestückung der Stationen auch am Wochenende stattfinden kann.
Wir von Bündnis 90/Die Grünen stimmen den kostenlosen 30 Minuten sowie den zehn zusätzlichen Rädern zu, die Werbeflügel lehnen wir ab. Vielen Dank!
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