Leider, aber verständlicherweise, hat der Walldorfer Gemeinderat in seiner letzten Sitzung den Ausstieg aus dem Projekt „RegioWin2030 – Reallabor für vernetzte nachhaltige Pendlermobilität“ beschlossen. Ein Teil dieses Projektes sollten autonomfahrende Shuttle sein.
Neben mehr Fahrradinfrastruktur und öffentlichen Nahverkehr und einer möglichst schnellen Verschiebung hin zu Elektroautos werden selbstfahrende Fahrzeuge ein wesentlicher Bestandteil einer nachhaltigen Mobilität der Zukunft sein:
Heute stehen Autos mehr als 90 Prozent der Zeit nutzlos herum, zum Großteil auf öffentlichen Parkplätzen. Wenn Autos nicht mehr auf ihre Besitzer warten und somit parken müssen, dann lässt sich Parkraum anderweitig nutzen. Gleichzeitig können viele Menschen dieselben selbstfahrenden Fahrzeuge verwenden, sei es bei gleichzeitigen Fahrten (vergleichbar mit heutigem Busfahren), oder nacheinander wie bei einer Taxifahrt oder einem selbst gekauften Autos. Dies spart insgesamt enorme Ressourcen, da natürlich viel weniger Fahrzeuge benötigt werden, oder man sich ein großes Auto beispielswesie nur dann bestellt, wenn man es benötigt. Außerdem fahren autonome Fahrzeuge erwiesenermaßen sicherer und erzeugen damit weniger Staus und Unfälle.
Es lohnt sich also, diese Technologie zu beobachten, um ihre Auswirkungen besser zu verstehen.
Daher nahm unser OV-Mitglied Christian Happel am 26. Januar an einem Informationsabend des Electric Vehicles Rhein Neckar Verein (EVRN) in Ludwigshafen teil, bei dem der Technologietrendforscher Dr. Mario Herger über den aktuellen Stand informierte:
Dr. Herger ist ehemaliger SAP-Mitarbeiter aus dem kalifornischen Silicon Valley und hat unter anderem Bücher wie „Der letzte Führerscheinneuling“ geschrieben. Er berichtete unter anderem, dass momentan 45 unterschiedliche Unternehmen eine Lizenz besitzen, um voll-autonome Autos auf kalifornischen Straßen testen zu dürfen. Des Weiteren konnte er von mehr als 50 selbst getätigten Fahrten mit zwei Anbietern in San Francisco berichten, die ihren Dienst bereits kommerziell anbieten dürfen: Als Nutzer ruft man sich ein solches Taxi einfach über die Smartphone-App, das Auto kommt alleine bis zum Standort des Nutzers gefahren, öffnet seine Türen und lässt den Kunden einsteigen, um danach selbstständig – ohne jemanden auf dem Fahrersitz – an den Bestimmungsort zu fahren. Ampeln, andere Autos, Fußgänger, oder manchmal sogar Kojoten sind dabei kein Problem.
Wenn man keinen Fahrer mehr benötigt, wird auch das Lenkrad überflüssig, was den Weg für völlig neue Fahrzeugkonzepte und Unternehmen frei macht. Eine erste solche Firma hat nun ihre Tests mit einem Fahrzeug ohne Fahrer- und Beifahrersitz auf kalifornischen Straßen begonnen.
Man sieht, autonome Fahrzeuge werden unsere Gesellschaft nachhaltig beeinflussen und wir müssen dies in unsere Stadtplanung für die Zukunft miteinbeziehen. Öffentliche Parkplätze am Straßenrand wird es in 20 Jahren kaum noch benötigen.
Von Christian Happel
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