Manfred Wolf sprach für die Fraktion im Gemeinderat zu Bildung und Betreuung.
Walldorf ist grundsätzlich sehr gut aufgestellt, wenn es um die reinen Plätze im Kind- und Kleinkindbereich geht. Sowohl im U3 Bereich, also Krippenplätze, Tagespflege und erweiterte Spielgruppen sollen lt. den Prognosen perspektivisch gut auskömmlich sein.
Braucht es nun mehr Geld für mehr pädagogische Qualität?
Wir sehen die Notwendigkeit, zur Sicherung des Angebotes den Zuschuss für die Tagespflege gemäß Vorlage zu erhöhen.
Gute Pädagogik braucht Zeit. Diese ist ein rares Gut, so die administrativen und beratenden Tätigkeiten nebenher noch geleistet werden sollen. Daher ist es auch für unsere Fraktion sinnhaft, hier mit jeweils einer halben Stelle je Einrichtung in Form von zusätzlichem Personal zu unterstützen.
Für beide Maßnahmen €100.000 pro Jahr zusätzlich, ist gut angelegtes Geld.
Doch gute Betreuung kann nur dann gewährleistet werden, wenn dafür genügend Personal vorhanden ist. Und hier trifft uns in Walldorf der Fachkräftemangel an einer sehr empfindlichen Stelle. Denn oftmals ist es Eltern nur dann möglich, eine berufliche Tätigkeit wieder aufzunehmen, oder wie gewünscht auszugestalten, wenn es eine Betreuung für ihre Kinder gibt.
Ein Dominoeffekt droht: Keine oder nicht genügend Personal, bedeutet meist verkürze Öffnungszeiten oder gar temporäre Schließungen. Wenn Kinder nicht betreut werden, können die Eltern in der Regel nicht arbeiten. Das wiederum verstärkt den Mangel an zur Verfügung stehenden Fachkräften in vielen, oftmals gerade in systemkritischen Berufsgruppen.
Dem müssen wir uns auch in Walldorf entscheiden entgegenstemmen. Unsere Fraktion nimmt die derzeitigen Bemühungen der Verwaltung zwar lobend zur Kenntnis, verstärkt in die Ausbildung von Fachkräften zu gehen. Was wir hier aber konsequent verfolgen müssen, ist eine richtige Ausbildungsoffensive in diesem Bereich.
Dazu zählt auch eine noch stärkere Attraktivierung des Berufsfeldes in Walldorf. Hier ist noch Luft nach oben. Ob Lohnnebenleistungen, wie bspw. ein Zuschuss zum Jobrad, oder auch die Schaffung von Mitarbeiterwohnungen. Hier muss entschlossen und schnell gehandelt werden.
Von klein auf Spitze sein, und das auch weiterhin bleiben! Unser Motto für Walldorf!
Die schulischen Rahmenbedingungen entsprechend auszugestalten, ist ebenso eine kommunale Aufgabe. So schaffen wir, und aus unserer Sicht nach jahrelangem Taktieren, im Grundschulbereich, sowie für die Sambuga- und Werkrealschule eine in die Zukunft tragfähige Lösung. Mit dem Neubau eines zusätzlichen Pavillons und einer Mensa an der Waldschule passen wir folgerichtig nun die Schulbezirksgrenzen nach der geplanten Fertigstellung der Neubauten und dem Schulhof zum Schuljahr 2025/2026 an. Hier entsprechen wir zeitlich dem Wunsch der Schulkonferenzen der Schillerschule „nicht vor dem Schuljahr 2024/2025“, und der Waldschule „Mit Fertigstellung des 5. Pavillons“. Somit stellen wir heute nun endlich die Ampel auf Grün, damit beide Schulen dann ihre jeweilig angestrebten Zügigkeit im Grundschulbereich, Schillerschule 4 und Waldschule 3 erreichen werden und schaffen somit angemessene Schulgrößen. Die Lage der neuen Schulbezirke wurde ja bereits mehrheitlich im Dezember 2022 hier beschlossen und von uns ausführlich kommentiert und für sichere gleichzeitig kurze Schulwege sinnvoll.
Sorge bereitet unserer Fraktion allerdings die Tatsache, dass unser erst vor wenigen Jahren erweitertes Schulzentrum räumlich aktuell schon wieder am Limit ist. Schauen wir in die Schülerprognosen für die nächsten 5-10 Jahre, liegt für uns nahe, dass man sich jetzt bereits Gedanken werden muss, wie man mit den potenziell anwachsenden Schüler*innenzahlen umgehen möchte. Man kann auf verschiedene Weisen entgegenwirken. Schon heute sagen wir, eine Containerlösung kann es nicht sein. Es wird Zeit, sich mit allen Beteiligten an einen Tisch zu setzen, um auch das Schulzentrum zukunftsfähig zu halten. Wir erwarten zum Arbeitskreis Schulentwicklung im November eine Befassung mit dem Thema.
Vielen Dank an alle Mitarbeitenden, ob im Rathaus oder in den Einrichtungen und auch die der Träger. Ob bei den kleinsten, den kleinen, den Grund- und weiterführenden Schulen. Ihre wertvolle Arbeit ist wie aufgeführt nicht hoch genug einzuordnen und bedarf unserer höchsten Aufmerksamkeit.
Denn, hinter lächelnden Kindern stehen stets tolle Erzieher*innen. Danke!
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