In der letzten Ausgabe der Rundschau berichtete unsere Fraktion von den positiven Fortschritten beim Ausbau erneuerbarer Energie durch den Eigenbetrieb Wohnungswirtschaft – Zeit, sich einmal den Ausbau in Walldorf allgemein anzuschauen!

Neuinstallationen in 2022 und 2023

Eins vorab: Die öffentlich zugänglichen Zahlen im Marktstammdatenregister zeigen einen enormen Ausbau, wahrscheinlich forciert durch die erhöhten Energiepreise im letzten Jahr und das vorbildliche Förderprogramm der Stadt. 2022 und 2023 wurden bislang 293 neue PV-Anlagen installiert und in Betrieb genommen, ein Anstieg von 42 % innerhalb von weniger als eineinhalb Jahren. Dabei stieg die installierte Leistung auf 3104 kWp (3 MWp), immerhin noch ein Anstieg um ein Drittel.

Schaut man sich die Anlagen anhand der Besitzer und Größe an, so scheinen 76% der neu installierten Leistung von Privathaushalten zu stammen. Es handelt sich hier also wirklich um eine Energiewende, die von den Bürger:innen der Stadt Walldorf vorangetrieben wird!

Insgesamt gibt es inzwischen 989 installierte PV-Anlagen in Walldorf, davon etwa 900 von Privathaushalten. Bei statistisch durchschnittlich 2,06 Personen pro Haushalt und 15783 Einwohnern ergibt sich rechnerisch eine Zahl von 7662 Haushalten. Selbst wenn man von tausend oder zweitausend Haushalten in Mehrfamilienhäusern ausgeht, kann man hier noch mehrere tausend einzelne Haushalte erkennen, die noch keine PV-Anlage installiert haben. Oder deutlicher: Wir können hier sogar noch viel mehr erreichen!

4000 Walldorfer Haushalte durch lokal erzeugten Strom versorgt

Denn was bedeuten die installierten Anlagen im Hinblick auf Stromerzeugung und Haushaltsverbrauch pro Jahr? Insgesamt können in Walldorf jetzt pro Jahr ca. 11000 MWh Strom über Solaranlagen erzeugt werden, was statistisch genug Strom für ca. 8000 Menschen (oder 4000 Haushalte) im Jahr liefert. Bei einer Umstellung auf klimaneutrale Heizungen und Elektromobilität wird es wahrscheinlich eher für 4000 Menschen reichen. Für die knapp 16000 Einwohner reicht es also noch nicht: Deshalb die von der Fraktion bereits erwähnte Forderung zum Ausbau von PV-Freiflächenanlagen.

Hausbatterien fast verdreifacht

Die installierten Stromspeicher sorgen außerdem dafür, dass Strom auch dann lokal verbraucht werden kann, wenn er wirklich benötigt wird. Das entlastet das Stromnetz und spart jedem Besitzer einer Solaranlage noch mehr bares Geld.

Die Anzahl der vorhandenen Speicher ist mit 208 Neu-Installationen um 178% gestiegen. Die Speicherkapazität erhöhte sich dabei auf 1,3 MWh, ein Anstieg um 180%, also fast eine Verdreifachung.

Da Hausbatterien sich aufgrund ihrer Kosten weiterhin erst später amortisieren als Solaranlagen, wird hier das Förderprogramm der Stadt einen besonders großen Einfluss auf die Kaufentscheidung der Bürger haben. Es ist also wirklich noch viel zu tun, aber wir sind auf einem guten Weg!

Update zum Artikel: Trend ungebrochen