In der öffentlichen Sitzung des Gemeinderats hielt Hans Wölz betreffend Top 3 Eigenbetrieb Wohnungswirtschaft, die Stellungnahme für die Fraktion.
Es geht um den weiteren Bau von Photovoltaik-Anlagen auf städtischen Wohngebäuden.
Erstmals wird für den Gemeinderat das vorhandene Ausbaupotential von über 1400kWp beziffert, die durch den Eigenbetrieb Wohnungswirtschaft verwaltet werden.
Wir beschließen heute, weitere Photovoltaik-Anlagen mit insgesamt 217 kWp auf städtischen Wohngebäuden zu realisieren, damit wird ein Potential von nahezu 50% der möglichen Kapazität erreicht.
Wir sagen vorbildlich. Durch diese baulichen Maßnahmen wird lokal eine erhebliche Co2- Reduktion erreicht und damit ein bedeutender Beitrag zur Energiewende und zum Klimaschutz geleistet. Nur mit solch einem Engagement können die landes-bzw. bundespolitischen Ziele bis 2040 bzw. bis 2045, Klimaneutralität zu erreichen, realisiert werden. Ebenso erfährt hierdurch das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Klimaschutz für künftige Generationen die entsprechende Berücksichtigung.
Wir Grüne sehen die 100% als Ziel, das brauche ich wohl nicht weiter erwähnen. Wir sind aber sicher, dass der Eigenbetrieb Wohnungswirtschaft, wenn er die entsprechende Unterstützung durch den Gemeinderat erhält, den Weg hin zu einem 100% Ausbau gehen wird.
Eine Potentialanalyse für das gesamte Stadtgebiet über die städtischen Wohngebäude hinauswäre genauso wünschenswert! Hier muss aber noch geklärt werden ob die PV-Aufdachpotentialanlyse des Rhein-Neckarkreises (ca. 70 MWp) oder die Potentialanalyse der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (ca.100 MWp) als Grundlage heranzuziehen ist.
Die bisher bewilligte PV-Leistung durch das städtische Förderprogramm auf Walldorfer Dächern von mehr als 3600 kWp sind ein erfreulicher Zwischenschritt. Dieses städtische Förderprogramm wurde als „Solaroffensive“ maßgeblich von uns Grünen initiiert.
Die Dokumentation des energetischen Ist-Zustands der städtischen Gebäude ist im Geschäftsbericht ausführlich und umfassend beschrieben. Der Geschäftsbericht zeigt auch, dass die strategische Ausrichtung und die Umsetzung der Sanierungsoffensive einen positiven Mehrwert sowohl für Mensch und Umwelt, als auch für eine Wertsteigerung der städtischen Gebäude bedeutet. Dieser Mehrwert kann noch gesteigert werden, wenn kreislauffähige und gesunde Materialien im Sinne der Zukunftsfähigkeit bei städtischen Gebäuden entsprechend berücksichtigt werden.
Zur Anlagentechnik möchte ich noch einige Anmerkungen machen:
In den letzten Jahren hat die Wohnungswirtschaft keine Heizungen mit fossilen Brennstoffen installiert oder erneuert. Überwiegend wurden Wärmepumpen eingebaut. Diese Heizungstechnik ist eine der effizientesten, weil sie pro eingesetzter Kilowattstunde elektrischen Stroms bis zu 5 Kilowattstunden Heizwärme ins Gebäudeinnere pumpt. Kombiniert mit Photovoltaik lassen sich die städtischen Gebäude besonders klima- und kostenschonend beheizen. In der bisherigen Sanierungsstrategie ist aber noch keine verbindliche Aussage zur Heizungstechnik enthalten. Wir schlagen deshalb vor, dass die Sanierungsstrategie modifiziert wird und zur Heizungstechnik in städtischen Gebäuden eine verbindliche Festlegung nichtfossiler Brennstoffe durch gemeinderätlichen Beschluss erfolgt. Dass diese Technik gerade in nördlichen Ländern boomt, möchten wir hier noch anmerken. Laut europäischen Wärmepumpenverband sind allein in Norwegen 1,4 Millionen Geräte installiert. Von 1000 Haushalten heizen dort 604 mit Wärmepumpen (604/1000). Ähnlich verbreitet ist die Nutzung von Wärmepumpen in Schweden (427/1000) und Finnland (408//1000).
Für die ausführliche Vorlage und die Umsetzung der Sanierungsstrategie bedanken wir uns bei Herrn Högerich und seinem Team.
Den Beschlussvorschlägen 1- 3 stimmen wir zu. Bei Punkt 4 bitten wir um Berücksichtigung unseres Vorschlages.
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