Maximilian Himberger trug die Stellungnahme für die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Gemeinderat vor.
Die Hitze als maßgebliche Klimafolge im Oberrheingraben habe ich heute schonmal erwähnt, als es um den Rathausvorplatz ging. Die Anzahl sogenannter Hitzetage mit Temperaturen über 30 Grad Celsius nehmen schon in naher Zukunft deutlich zu: Laut dem Projekt loklim der Uni Freiburg, das die prognostizierten Klimafolgen für alle Kommunen in BW in Steckbriefen zusammenfasst, sind es im Vergleich zum Referenzzeitraum 1971 bis 2000 mit 12 Tagen in naher Zukunft (bis 2050) 20 Tage und in ferner Zukunft (bis 2100) sogar 42 Tage im Jahr, an denen das Thermometer über 30 Grad anzeigen wird. Es wird also immer heißer und die Gefahr von Dehydration steigt immer mehr!
Aus diesem Grund haben wir von Bündnis 90/Die Grünen den Antrag für einen Hitzeaktionsplan gestellt, der bei den anderen Fraktionen hier im Rund Zustimmung fand. Dieser Plan beinhaltet verschiedene Maßnahmen von kurz- über mittel- bis langfristig, die hier vor Ort getroffen werden sollen, um der Hitze entgegenzuwirken. Eine Maßnahme davon ist die Bereitstellung von Trinkwasser für die Menschen hier in Walldorf. Wir Grüne sind immer noch mehrheitlich der Meinung, dass dies am besten durch das Aufstellen von Trinkwasserbrunnen an zentralen Orten im Stadtgebiet umsetzbar wäre. Die sind nämlich sogar an Feiertagen stets verfügbar. Die letzten Wochen war ich in Köln und Berlin unterwegs, dort gibt es schon einige Brunnen an belebten Orten und es scheint zu funktionieren. Vielleicht gibt es auch hier in Walldorf doch irgendwann mal wieder eine Mehrheit dafür. Bis dahin – und auch darüber hinaus – unterstützen wir das hier in der Verwaltungsvorlage vorgestellte Refill-System. Grundsätzlich ist das eine gute Sache – nicht nur zur Klimaanpassung, sondern auch zur Müllvermeidung und zum Umweltschutz – und die städtischen und Stadt-nahen Einrichtungen von Rathaus über Stadtbücherei, Jump, Aqwa und vielleicht auch die Wohnungswirtschaft, die in der Liste nicht aufgeführt ist, sollten sich diesem Netzwerk anschließen. Es ist auch sehr erfreulich, dass sich schon einige Walldorfer Betriebe bereit erklärt haben, sich ebenfalls an der Ausgabe von kostenlosem Trinkwasser zu beteiligen. Da darf die städtische Wirtschaftsförderung gerne ihr Netzwerk nutzen, um das noch weiter auszubauen. Die von der SPD-Fraktion genannten Anmerkungen teilen wir – auch eine solche „externe“ Wasserstelle kann ggf. verunreinigt sein. Das muss man sich bei der Nutzung des Refill-Systems bewusst machen.
Die städtische Ausgabestelle für Trinkflaschen sehen wir nach weiteren Überlegungen nicht unbedingt als notwendig an. Wir stimmen hier der Verwaltung zu, dass der Aufwand zu groß ist. Leider geht dabei mit der Ausgabestelle die Spontanität verloren – bei aufkommendem Durst ist ein spontaner Schluck mit solchen Stellen nicht möglich (im Gegensatz zu den Trinkbrunnen). Wir empfehlen stattdessen, immer eine Trinkflasche in die Tasche oder den Rucksack zu packen, die man dann bei einer der Refill-Stationen auffüllen kann.
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