Am 28. September 2021 beriet der Gemeinderat zur Fortführung der sozialen Angebote. Die Rede für die Fraktion Bündnis90/ Die Grünen im Gemeinderat hielt Stadträtin Nele Böhm:
Sehr geehrter Herr Bürgermeister Renschler, Sehr geehrte Damen und Herren.
Walldorf bietet und unterstützt eine Vielfalt an sozialen Angebote wie zum Beispiel die Schuldnerberatung, Suchtberatung sowie Prävention oder die psychologische Beratungsstelle. Letzteres wurde, wie wir aus dem uns vorliegenden Bericht entnehmen können, vor allem durch die anhaltende Corona Situation vermehrt genutzt. Denn nach wie vor stellt uns und vor allem Familien die Pandemie tagtäglich vor große und insbesondere neue Herausforderungen.
Ein großer Dank geht von uns hier an alle helfenden Hände die sich in diesem Zeitraum vor allem verstärkt auf so noch nie dagewesene Situation und Probleme, wie den Folgen bei Kinder und Jugendlichen bedingt durch “Lockdown” und Kontaktbeschränkung annehmen.
Auch die Suchtberatungs- sowie Prävention ist ein wichtiges und grundlegendes soziales Angebot in Walldorf. Neben Beratung und Betreuung von Suchtkranken, Angehörigenberatuung und vielen weiteren Angeboten ist vor allem auch die Aufklärung und Prävention an unseren Schulen da durch möglich. Hier werden Schüler*innen über gesellschaftliche normalisierte bzw. legale Suchtmittel wie Alkohol aber auch über die Folge von generellem Drogenkonsum, sowie dem Umgang mit Medien und deren Suchtpotential aufgeklärt.
Genauso sind auch die mobile Jugendarbeit und das Jump eine große Hilfe. Diese stehen mit den Jugendlichen in regelmäßigen Kontakt und haben immer ein offenes Ohr für Probleme, Sorgen und Ängste. Insbesondere die vergangenen Monate waren großen Probleme gewidmet, jedoch wurde durch kreative Lösungen wie suchtspezifischen Themenvideos auf Instagram die Aufklärung und der Kontakt weiterhin so gut es ging aufrecht erhalten. Wir bedanken uns bei der Suchtberatungs-und Präventionsstelle, der Mobilen Jugendarbeit, sowie dem Jump für die tägliche hervorragende geleistete Arbeit und damit verbunden kreative Lösungen für stetigen Kontakt mit unseren Jugendlichen, auch in solch schweren Monaten.
Die Relevanz der Schuldnerberatung wird deutlich, denn Sprechstunden waren hier das ganze Jahr ausgebucht und auch ein leichter Anstieg der Neuanmeldungen ist nicht außer acht zu lassen. Gut ist es zu sehen, dass trotz der hohen Nachfrage es fast immer möglich war, innerhalb eines Monats einen Termin zu bekommen und unsere Bürger*innen die gewünschte Beratung zu kommen lassen zu können. Wir bedanken uns auch hier bei allen Mitarbeiter*innen der Schuldnerberatung.
Auch die fortführende Unterstützung der Frauenhäuser ist für uns selbstverständlich. Im Bericht wird klar, dass Frauenhäuser immer noch sehr Systemrelevant sind. Derzeit befinden sich im Frauenhaus Heidelberg zwar 20 Frauen und Kinder, jedoch bleibt es eine Dunkelziffer wieviele Frauen tatsächliche Hilfe und einen Platz hier benötigen. Zu entnehmen ist jedoch, dass zumindest 373 Frauen das Beratungsangebot in Anspruch genommen haben im vergangenen Jahr und insgesamt 876 mal Kontakt aufgenommen worden ist, dies sind wircklich sehr große Zahlen. Diese Gründe sind nur wenige von vielen warum wir die Unterstützung als absolut relevant erachten. Positiv wollen wir auch noch die geplanten Projekte zu “Gewalt in teenager-Beziehungen” erwähnen und halten es ebenfalls für notwenig auch hier Prävention an Schulen zu schaffen. Wir bedanken uns, bei den Mitarbeiterinnen dass Frauen hier immer Rat und Hilfe finden und vor allem natürlich für die hervorragende Arbeit die geleistet wird.
Die Plattform bietet in Walldorf Beratung und Unterstützung für wohnungslose oder für davon bedrohte Männer und Frauen. Es ist eine Begegenungsstätte für Menschen in Notsituationen und bietet neben warmen Mittagessen sowie Duschen, auch die Möglichkeit zum Austausch zwischen betroffenen Personen. Während der Pandemie gab es die Option “to-go” essen zu holen und somit wenigstens ein Stück weit unterstützen zu können. Wir wissen die Arbeit der Plattform Mitarbeiter sehr zu schätzen und bedanken uns auch hier, da nur durch Sie eine solche Möglichkeit in Walldorf realisierbar Ist.
All diesen sozialen Angeboten wurde die Arbeit mit ihren Klienten durch die Pandemie um ein vielfaches erschwert, doch um so schöner ist es zu sehen, wieviel Hingabe und Wille es von den Mitarbeitern der jeweiligen Stellen gab, um nichts desto trotz ihre wichtige Arbeit fortführen zu können. Wir bedanken uns herzlich bei jedem einzelnen der sich tagtäglich für unsere Bürger*innen einsetzt und ein offenes Ohr aber auch Ideen für neue Problemlösende Wege mitbringt.
Wir bitten jeden der hier noch mehr Unterstützung braucht, als er bereits von der Stadt bekommt, in Kontakt zu treten und dies mitzuteilen. Wir möchten jedem Walldorf und jeder Walldorferinnen ein angenehmes Leben in Walldorf ermöglichen und sehen die finanzielle Unterstützung hier genau am richtigen Ort angelegt.
Gerne stimmen wir, Bündnis90/Die Grünen, dem Antrag zu und bedanken uns für den ausführlichen Bericht, bedanken uns bei der Stadt und allen Mitarbeitern der sozialen Angeboten.
Wir wissen Sie und ihre Arbeit sehr zu schätzen.
Vielen Dank
Sitzungsunterlagen der Stadt Walldorf zu diesem Thema:
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