In der öffentlichen Gemeinderatssitzung am 22.03.2022 wurde der Grundsatzbeschluss zum Wohnungsbau in der Wieslocher Straße beraten und gefasst. Die Rede für die Fraktion Bündnis90/ Die Grünen hielt Stadtrat Hans Wölz
Sehr geehrte Damen und Herren,
bei dem heutigen Grundsatzbeschluss Wohnungsbau Wieslocher Straße geht es um das bisher größte Wohnungsbauprojekt der Stadt Walldorf. Bis zu 50 Wohnungen sollen auf zwei stadteigenen Grundstücken errichtet werden für die aktuell Planungsrecht vorliegt. Diese Wohnungen sollen für Personengruppen zur Verfügung stehen, die sich die steigenden Mietpreise auf dem freien Wohnungsmarkt in Walldorf nicht mehr leisten können. Über 120 Wohnungsbewerber stehen auf den Wartelisten des Eigenbetriebs Wohnungswirtschaft Walldorf. Diese Wartelisten sind aktuell, weil jährlich der Wohnberechtigungsschein vorgelegt werden muss und Bewerber die dreimal ein Wohnungsangebot abgelehnt haben aus der Warteliste herausgenommen werden.
Grundsätzliches Ziel unserer Fraktion in der Wohnungspolitik ist es allen Einwohnern/innen unserer Stadt eine angemessene Wohnungsversorgung zu ermöglichen. Für unsere Fraktion steht im Mittelpunkt kommunaler Wohnversorgungsstrategien neben dem Erhalt preiswerten Wohnraums die Förderung des Neubaus von mietpreis- und belegungsgebundenen Wohnungen. Ich erinnere hier an unseren Antrag zum Bau von Sozialwohnungen dem Jahr 2019 in der Kolpingstraße. Dort ist eine Potentialfläche für ergänzenden städtischen Wohnungsbau von ca. 1500 m2 vorhanden. Diese Fläche soll so bald als möglich ebenfalls nach den Vorgaben des Landeswohnraumfördergesetzes für Inhaber eines Wohnberechtgungscheines mit Wohnungen überplant werden.
Bei dem heutigen Beschluss geht es um Wohnungen die ebenfalls nach den Vorgaben für die Wohnungsgrößen des Landeswohnraumfördergesetzes errichtet werden sollen. Das findet unsere volle Zustimmung. Zumal die äußerst attraktiven Fördermittel des Landes Baden-Württemberg für den Bau solcher Wohnungen deutlich den kommunalen Finanzierungsanteil mindern.
Wir sind für eine bauliche Umsetzung in Holz-Hybridbauweise. Gerade am Stadteingang bietet sich diese Bauweise, auch als sichtbares Gestaltungselement an. Neben konstruktiven Vorteilen bietet diese Bauweise auch einen Zugewinn an Bauqualität, Raumklima und Design in Innenräumen und erfüllt alle Anforderungen an Schallschutz, Akustik und Brandschutz. Durch den hohen witterungsunabhängigen Vorfertigungsgrad wird der Bauablauf vor Ort erheblich beschleunigt und trägt zu einem zeitlich wie wirtschaftlich optimierten Bauablauf bei. Solange diese Gebäude stehen ist Holz ein hervorragender CO2-Speicher und beim Rückbau problemlos recycelbar.
Es heißt: Wer mit Holz baut, baut einen zweiten Wald aus Häusern.
Beim Energiestandard ist für unsere Fraktion der Passivhausstandard als Grundlage der Planung weiterzuführen. Für die noch notwendige Energieerzeugung kommen für uns keine fossilen Energieträger in Frage. Alle möglichen Flächen sollen mit Photovoltaikanlagen belegt werden. Angesichts des verbrecherischen, brutalen Überfalls Putins auf die Ukraine muss alles getan werden, damit wir nicht weiterhin von solchen Diktatoren abhängig sind und ihre völkerrechtswidrigen Aggressionen finanzieren.
Für die barrierefreie Erreichbarkeit aller Wohnungen ist unsere Fraktion dafür, in beiden Gebäuden Aufzüge vorzusehen.
Da alle Autohersteller beabsichtigen den Bau von Autos mit Verbrennungsmotoren einzustellen, muss bei der Parkierung für die Wohnungen gewährleistet sein, dass alle Stellplätze so ausgestattet werden, dass problemlos Elektrofahrzeuge geladen werden können.
Heute geht es nicht um das Vergabeverfahren für die Planungs- und Bauleistungen. Hier gibt es für unsere Fraktion noch weiteren Informations- und Diskussionsbedarf.
Dem Beschlussvorschlag mit den Punkten 1- 4 stimmt unsere Fraktion zu.
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