Die Fraktion von Bündnis90/ Die Grünen in Walldorf hat im Oktober 2021 zusammen mit der CDU-Fraktion Walldorf einen gemeinsamen Antrag zum Themenkomplex Schulessen / Essen in Kinderbetreuungseinrichtungen zur Behandlung im Gemeinderat gestellt.

Unsere Fraktion hatte dieses schon bei der Essensvergabe der Stadt Walldorf für die Wald-/ Sambuga / Schillerschule im Mai 2021 angekündigt.

Link Hintergründe/ Historie zum Antrag: Rede zur Vergabe im Mai 2021

Gegenstand des Antrags:

Essen an Walldorfer Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen

Der Gemeinderat erarbeitet und beschließt eine Neufassung der Ausschreibungsmodalitäten/ des Leistungskataloges für die Versorgung mit Essen an den Walldorfer Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen.

Die Elternbeiräte von Schulen und KiTas sollen in die Ausarbeitung der Ausschreibung so weit wie möglich eingebunden werden. Wenn nötig sollten auch andere Möglichkeiten der Vergabe geprüft werden.

Es soll ein gesundes und wohlschmeckendes Mittagessen für die Schülerinnen, Schüler und KiTa-Kinder angeboten werden, dass zum großen Teil aus regionalen Produkten besteht.

Ein weiteres Kriterium bei der Ausschreibung soll unter dem Gesichtspunkt Nachhaltigkeit erfolgen.

Begründung:

In den aktuellen Ausschreibungen der Stadt Walldorf wird für die Auswahl bei der Versorgung mit Essen als wesentliches Kriterium nur der Kostenfaktor herangezogen. Weiter werden Mindestanteilen in den Warengruppen der Sättigungsbeilage gefordert, wie z.B. für BIO-Lebensmittel in Höhe von 20% sowie die Forderung nach einem ernährungsphysiologisch ausgewogenen Speiseplan.

Zur weiteren Begründung: Die Stadt Walldorf hat sich zum Ziel gesetzt, bis spätestens 2040 klimaneutral zu werden.

Bezogen auf 185 Schultage entstehen allein durch das Schulessen 333 kg CO2 pro Schuljahr und Schüler*in.

Hochgerechnet auf angenommen 1.000 Schüler*innen, die regelmäßig in den Schulen verpflegt werden, sind dies 333 Tonnen CO2 pro Schuljahr. Studien zeigen, dass sich im Bereich der Ernährung bis zu 50 % CO2 pro Mahlzeit einsparen lassen – für den Bereich des Schul-Kita-Essens in Walldorf also ca. 120 Tonnen CO2 pro Jahr. (https://eaternity.org/foodprint/climate-change).

Dies ist ein nennenswertes Potential hin zur Klimaneutralität.

Deshalb soll die Ausschreibung durch Nachhaltigkeitskriterien mit CO2-Relevanz ergänzt werden. Eine Erhöhung des Bio-Anteils absolut und der anderer Warengruppen unter dem Aspekt der Regionalität und Saisonalität wird gefordert.

Bei der Ausschreibung sollen auch der Einsatz von Fair-Trade Produkten und die unterschiedlichen Möglichkeiten der Essenszubereitung und Aufbereitung Beachtung finden

Die Eltern- und Schülervertretungen, ebenso wie die Schulleitungen sollen in den grundsätzlichen Prozess zur Ermittlung und Überarbeitung grundlegender Ausschreibungskriterien mit einbezogen werden.

Diese sind sowohl Expert*innen zum Wohl der Kinder und oft erster Ansprechpartner*innen in schulrelevanten Angelegenheiten.

Link zum Originalantrag (KLICK!).

Einen großen Dank für die vielfältigen zusätzlichen Impulse von vielen Mitgliedern aus dem Grünen-Ortsverband zu diesem Thema.