Kurpfalzstraße wird Fahrradstraße

Walldorfs erste Fahrradstraße kommt, dies beschloss der Gemeinderat am 05. Juli 2022. Die Rede für die Fraktion hielt Grünen-Stadtrat Manfred Wolf

Mindestens da, wo Radverkehr die vorherrschende Verkehrsart, wie in der Kurpfalzstr. mit über 60% ist, muss aus Sicht unserer Fraktion diesem zwingend auch ein Vorrecht eingeräumt werden. Somit ist es nur folgerichtig, diesen Sachverhalt auch durch die Ausweisung Walldorfs erster Fahrradstraße zu manifestieren.

Die Kurpfalzstraße ist schon lange als Schulradweg im Schulradwegeplan verzeichnet. Leider, wie wir finden, ist der derzeit veröffentlichte Plan noch immer zu unkonkret und nicht hinreichend im Bewusstsein der Bürgerinnen und Bürger verankert.

Das müssen wir ändern, denn Radfahrende Schüler*innen von heute sind Walldorfs Verkehrsteilnehmer*innen der Zukunft. Wenn Sie erfahren können, das diese Verkehrsart auf dem Weg zu ihrem „Arbeitsplatz“ sicher und zunehmend mindestens gleichwertig besser noch wie hier Vorrangig behandelt wird, stehen die Chancen gut, dass das Zweirad auch im späteren Leben einen großen Platz im individuellen Mobilitätsmix der dann Erwachsenen finden wird.

Den besonderen Schutz, den wir hier im Rund als Verantwortliche für die kommunalen Straßen, unseren radelnden Kinder und Jugendlichen ermöglichen müssen, soll nun heute in besonderer Weise Rechnung getragen.

Es bietet sich nun also auch unserer Sicht auch die Chance, das Thema Schulradwegeplan nochmals neu auf- und auszurollen. In diesem Kontext regen wir für das Umfeld des Schulstandortes an, zumindest auch die Straße „Am Waldschwimmbad“ für eine Fahrradstraße ergänzend ins Blickfeld zu nehmen. Viel Schulradverkehr, der aus Richtung Osten kommt, ist hier Werktäglich unterwegs.

Nun zur Umwidmung der Kurpfalzstr. zur Fahrradstraße.

Auch die Anlieger, dürfen diese Straße zukünftig mit ihren Autos mitbenutzen. Vom Status der Fahrradstraße profitieren übrigens dann auch die direkten Anwohner, denn durch das Zusatzzeichen „Anlieger frei“ ist ein Großteil des Durchgangsverkehrs ausgeschlossen und damit wird der Autoverkehr insgesamt beruhigt.

Damit aber aus den dann geltendem „Fahrrad First“ auch eine breite Akzeptanz der dann geänderten Regeln wie, „der Radverkehr darf weder behindert noch gefährdet werden, und Autofahrer dürfen nicht drängeln, wenn Radler nebeneinander fahren – denn das ist hier dann ausdrücklich erlaubt“ plädieren wir im Vorfeld und baubegleitend für eine breit angelegte Kommunikationskampagne.

Nutzen wir die Gelegenheit, unsere nun auch in Fahradbelangen endlich startende kommunale Verkehrswende als Auftakt zur zunehmenden Verständigung der Verkehrsteilnehmenden im Kleinen, wie im Großen.

Ideen hat unsere Fraktion dazu schon in den Vorberatungen eingebracht. So sehen wir neben ausführlichen Informationen in der Rundschau und in den sozialen Medien der Stadt im Vorfeld eine direkte schriftliche Informationen an Anlieger, eine Plakataktion im Anwohner und Anlieger Umfeld sowie eine öffentliche und feierliche Eröffnungsveranstaltung mit Informationsteil als zielführend an, um viele Menschen auf diese für Walldorf neue Straßenart und ihren Regeln zu sensibilisieren und zu gewinnen.

Auch bitten wir die Schulen, die neue Fahrradstraße ins Bewusstsein der Elternschaft, der Schüler*innen sowie der Lehrkräfte bringen. Das kann helfen, den Elterntaxiverkehr deutlich zu reduzieren.

Wir stimmen dem Vorschlag der Markierungen, wie in der Vorlage ersichtlich zu. Wir rollen damit den Radfahrenden sinnbildlich den roten Teppich aus, und signalisieren damit, welche Verkehrsart Vorrang auf der Straße und insbesondere an den Kreuzungen hat. Flankiert durch große Piktogramme, Schildern, sowie Markierungen, die das Abstandhalten zu sich öffnenden Autotüren verdeutlichen, wollen wir eindeutige Signale setzen.

Wir sind auch offen dafür, die Straße durchgängig Rot einzufärben. Da die Kurpfalzstr. aber nach dem Willen unserer Fraktion nur die erste, aber bei weitem nicht die letzte Fahrradstraße Walldorfs bleiben soll, können wir mit dieser Art der Signalisierung auch Erfahrung sammeln.

Daher erwarten wir nach 12 Monaten eine Evaluierung der Maßnahmen im technischen Ausschuss, um in der Kurpfalzstr. und auf potentiellen zukünftigen Fahrradstraßen wie auch die Ring- oder Schwetzinger Str. faktisch und planerisch bei Bedarf Nachsteuern zu können.

Wir von Bündnis 90 Die Grünen stimmen dem Beschlussvorschlag zu.

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