Förderprojekt ,,Innenstadtberatung“ – erste Ergebnisse

Für die Fraktion von Bündnis90/ Die Grünen übernahm Stadtrat Maximilian Himberger am 16. April die Stellungnahme.

Die Walldorfer Innenstadt beschäftigt uns in vielen verschiedenen Sitzungen – heute geht es um die Innenstadtberatung der IHK, deren Ergebnisse gerade vorgestellt wurden. Die Befragungen sind zwar relativ oberflächlich, jedoch bieten sie eine gute Grundlage für weitere Vertiefungen und Anknüpfungspunkte für erste Maßnahmen. Klar ist, dass wir heute keine Entscheidungen zum Thema Innenstadt treffen werden – das wird uns, bzw. den Rat in neuer Zusammensetzung nach der Kommunalwahl, noch in einigen weiteren Sitzungen beschäftigen.

Lassen Sie mich aus dem Ergebnis der Umfragen ein paar Punkte herausgreifen. Beginnen möchte ich mit einem Blick auf die Befragungsergebnisse hinsichtlich der Erreichbarkeit: Hier gibt es Stimmen, die am liebsten wieder eine Durchfahrtsstraße und Parkmöglichkeiten vor jeder Ladentür hätten – die Befragung zeigt uns aber, dass die Verkehrssituation mit der Erreichbarkeit und den vorhandenen Parkplätzen (es gibt drei große Parkhäuser in unmittelbarer Nähe zur Innenstadt!) überwiegend mit guten oder sogar sehr guten Noten bewertet wird. 

In Sachen Gesamtangebot, Ambiente und Einzelhandel besteht laut Umfrage noch Potential für Verbesserungen – der Meinung sind wir von Bündnis 90/Die Grünen auch! Um die Innenstadt für alle Menschen hier in Walldorf besser zu gestalten, regen wir weitere Beteiligungsmöglichkeiten an – dabei sollte direkt auf verschiedene Zielgruppen zugegangen werden, um herauszufinden, was diese sich von einer Innenstadt wünschen: Jugendliche und junge Erwachsene oder Familien mit Kindern sollten genauso befragt werden, wie Seniorinnen und Senioren und so weiter, und so fort! Der öffentliche Raum ist für alle Menschen da und sollte möglichst vielen Bedürfnissen gerecht werden.

Der Einzelhandel ist nicht nur in Walldorf in der Krise – viele Menschen ziehen Bestellungen im Internet dem Besuch des lokalen Einzelhandels vor. Dieser Trend steht den Wünschen vieler Walldorferinnen und Walldorfer nach einem attraktiven Einzelhandel in der Innenstadt entgegen. Gut angenommen wird eigentlich nur der Wochenmarkt (doch auch hier könnten wir uns bei Gelegenheit überlegen, wie wir diesen für weitere Zielgruppen attraktiv gestalten können). Aber wer nicht möchte, dass immer mehr Läden schließen, muss auch dort einkaufen gehen und auch mehr als 3,50€ im halben Jahr dort lassen, damit die Läden überleben können! Also, liebe Walldorferinnen und Walldorfer, schauen Sie doch mal vor dem nächsten Online-Einkauf, ob es beispielsweise die Schuhe, die Hose, das Buch oder den Deko-Artikel nicht auch vor Ort gibt! 

Ein bisschen was getan hat sich schon in Sachen Gastronomie: Neben Restaurants gibt es seit einiger Zeit auch wieder zwei Cafés in der Walldorfer Innenstadt – das freut uns sehr! Was der Innenstadt aber noch fehlt, sind Aufenthaltsbereiche ohne Konsumzwang.

Das und die Platzgestaltung insgesamt mit mehr Schatten und Grün sehen wir als eine der wichtigsten Maßnahmen an. Hier zeigt uns auch insbesondere die Online-Umfrage, dass deutlicher Verbesserungsbedarf besteht. Als sinnvoll erachten wir auch die Schlüsselprojekte, die im Rahmen des Workshops erarbeitet wurden. Ein modern aufgestelltes Stadtmarketing, das sowohl die digitalen Plattformen, als auch konkrete Veranstaltungen vor Ort in den Fokus nimmt, kann dazu beitragen, unsere Innenstadt etwas mehr zu beleben. Unsere Hoffnung dabei ist: Wenn sich mehr Menschen in der Innenstadt aufhalten, mehr in den Restaurants und Cafés oder auf Bänken o.ä. ohne Konsumzwang verweilen, werden vielleicht auch die Geschäfte mehr frequentiert – und durch die steigende Kaufkraft werden auch neue, attraktive Läden angezogen. So die Theorie – helfen Sie mit, dass das auch zur Praxis wird und schauen Sie doch mal wieder in der Innenstadt vorbei!

Maximilian Himberger
Maximilian Himberger

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