Am 20, Februar beriet der Gemeinderat der Stadt Walldorf über die Installation und Standorte von Trinkwasserbrunnen im öffentlichen Raum. Für die Fraktion von Bündnis90/ Die Grünen übernahm Stadtrat Maximilian Himberger die Stellungnahme.
Trinkwasser im öffentlichem Raum gehört zur Daseinsvorsorge – mit einem entsprechenden Beschluss, der auch der EU-Trinkwasserrichtlinie entspricht, haben die Fraktionen der Ampel-Koalition sowie die CDU-Fraktion (zufällig also alle Parteien, die auch hier im Rat vertreten sind) im Bundestag gemeinsam für einen Gesetzesentwurf zur Änderung des Wasserhaushaltsgesetzes gestimmt. Dieser schafft nun die Voraussetzungen für die Installation von mehr Trinkwasserbrunnen im öffentlichen Raum.
Und wir von der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen sind mehrheitlich der Meinung, dass das dringend nötig ist! Die Temperaturerhöhungen in Folge der Klimakrise werden immer mehr zur Gefahr für unsere Gesundheit. Hier im Oberrheingraben sind wir besonders betroffen von Hitzewellen – die Anzahl sogenannter Hitzetage mit Temperaturen über 30 Grad Celsius nehmen schon in naher Zukunft deutlich zu: Laut dem Projekt loklim der Uni Freiburg, das die prognostizierten Klimafolgen für alle Kommunen in BW in Steckbriefen zusammenfasst, sind es im Vergleich zum Referenzzeitraum 1971 bis 2000 mit 12 Tagen in naher Zukunft (bis 2050) 20 Tage und in ferner Zukunft (bis 2100) sogar 42 Tage im Jahr, an denen das Thermometer über 30 Grad anzeigen wird. Es wird also immer heißer und die Gefahr von Dehydration steigt immer mehr!
Um der Hitze als Folge des Klimawandels entgegenzuwirken, haben wir von Bündnis 90/ Die Grünen bereits den Hitzeaktionsplan auf den Weg gebracht, der vom Gemeinderat im letzten Jahr beschlossen wurde. Mit diesem steht uns ein Maßnahmenkatalog zur Verfügung, der insbesondere gefährdete Bevölkerungsgruppen vor großer Hitze schützen soll. Es liegt nun an uns, diese Maßnahmen umzusetzen. Dazu zählen auch die von der SPD bereits zuvor beantragten Trinkwasserbrunnen, um die es heute geht.
Trinkwasserbrunnen helfen nicht nur gegen den spontanen Durst an heißen Sommertagen – etwa für obdachlose Menschen können sie auch überlebenswichtig werden. Ja, die Brunnen müssen häufig kontrolliert und gereinigt werden – ein Aufwand, der auch zu Kosten führt. Aus unserer Sicht überwiegt allerdings der Nutzen für die im Bundesgesetz genannte Daseinsvorsorge von öffentlichen Zugängen zu Trinkwasser. In anderen Städten funktioniert das auch!
Mit den genannten Standorten in der Hauptstraße und an der Drehscheibe können wir mitgehen – darüber hinaus können wir uns auch noch die Neue Soziale Mitte und den Tierpark als weitere potentielle Standorte vorstellen. Wir können uns auch vorstellen, erstmal mit dem Standort an der Drehscheibe zu beginnen und dort zu evaluieren, wie der öffentliche Brunnen angenommen wird, bevor weitere Standorte hinzu kommen.
Wir stimmen mehrheitlich der Errichtung von Trinkwasserbrunnen im öffentlichen Raum zu.
Link zur Sitzungsunterlage:
UPDATE: Leider wurde in der Sitzung der Vorlage und damit der Installation von mindestens zu Beginn einem Trinkbrunnen, mit knapper Mehrheit nicht zugestimmt.
![Maximilian Himberger](https://walldorf.gruene-kurpfalz-hardt.de/wp-content/uploads/2024/03/K1600_G-23_b-2-800x578.jpg)
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