Kann Stadtentwicklung ökologisch/ nachhaltig sein? Muss sie ökologisch/ nachhaltig sein?
Unsere Städte wachsen. Der Flächenverbrauch hält an und eine fortschreitende Umwandlung von Kulturlandschaft und Natur in urbane Landschaft gefährdet die Ressourcen für zukünftige Generationen. Gibt es Ansätze für einen ökologischen/ nachhaltigen Städtebau?
Ein nachhaltiges Stadtkonzept integriert umweltfreundliche Praktiken, Grünflächen und unterstützende Technologien in die städtische Umgebung, um Luftverschmutzung und CO2-Emissionen zu reduzieren, die Luftqualität zu verbessern und natürliche Ressourcen zu schützen. Diese Praktiken führen zu einer gesünderen Umwelt für die Stadtbewohner und einem geringeren Kohlenstoff-Fußabdruck für die Stadt. Nachhaltige Städte werden im Bestreben, den globalen Klimawandel umzukehren, immer wichtiger.
Städte müssen heute ihre Infrastruktur nachrüsten – zum Beispiel, um sicherzustellen, dass die Stadt leicht zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit umweltfreundlichen öffentlichen Verkehrssystemen befahren werden kann. Und die Energie, die die städtischen Systeme antreibt und unterstützt – vom Stromnetz über die Wasserwirtschaft bis hin zu Verkehr und Transit – kann aufgerüstet werden, um niedrigere Emissionen, regenerative Energieerzeugung, eine bessere Luftqualität und die Produktionskosten für Energie als regionale Wertschöpfung zu unterstützen.
Eine nachhaltige Stadt ist ein urbanes Zentrum, das so gestaltet ist, dass es seine Umweltauswirkungen durch Stadtplanung und -management verbessert. Stellen Sie sich bei der Definition einer Ökostadt Städte mit Parks und Grünflächen, solarbetriebenen Gebäuden, Dachgärten und mehr Fußgängern und Radfahrern als Autos vor. Dies ist kein futuristischer Traum. Intelligente Städte bewegen sich aktiv auf grünere urbane Ökosysteme und einen besseren Umgang mit der Umwelt zu.
Zur Einleitung einer nachhaltigen Stadtentwicklung werden als wichtige Themen zum Beispiel genannt:
Energie
– Niedrigenergiehausstandard bei allen Neubauten
– Nahwärmeversorgung mit Sammelanschlüssen für Baugruppen durch ein Holzblockheizkraftwerk
– thermische Solaranlagen und große Photovoltaikanlagen
– Solarsiedlung in neuen Baugebieten und/oder Plusenergiehäuser)
Verkehr
– ÖPNV-Anschluss (2 Buslinien, Stadtbahn bis 2006, Breisgau-S-Bahn geplant)
– Parken am Rand des Quartiers (stellplatzfreies Wohnen) und Förderung von „Wohnen ohne
eigenes Auto“
– umfangreiches Car-Sharing-Angebot, Fahrradanhänger oder Handwagen zum Ausleihen
– Ausbau des Fußwege- und Radwegenetzes
Wasser
– offene Ableitung und Regenwasserversickerung, Zisternen usw.
Freiraum/Landschaftsraum
– weitgehender Erhalt des vorhandenen, alten Baumbestandes im Quartier
– Grünspangen, gemeinsam mit Anwohnerinnen geplant und gestaltet
Die Änderung in eine nachhaltige Stadt braucht eine lange Planungsphase, es dauert wahrscheinlich 20-30 Jahre, voraussichtlich länger, um ein solches Vorhaben zu realisieren. Politik plant leider immer nur kurzfristig, deshalb möchte die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen hier einen Denk – und Diskussionsprozess in der Stadtentwicklung starten, gemeinsam mit den Einwohnern, durch Vorträge, Referate, Arbeitskreise (überparteilich, interfraktionell), usw. hier einen Prozess zu starten, Walldorf langfristig in eine ökologische/ nachhaltige Stadt zu transformieren.
Wir werden hier unter dem Titel Walldorf 2050 über aktuelle und geplante Vorhaben zum Thema Stadtentwicklung informieren und berichten. Wer an dem Thema interessiert ist und daran mitwirken möchte, kann sich gerne unter weisbrod@gruene-walldorf.de melden.
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