Zur aktuellen Ladeinfrastruktur in Walldorf

2021 haben wir Grüne einen Antrag zum Ausbau der Lade-Infrastruktur für Elektroautos gestellt. Vor einigen Wochen hat der Walldorfer Gemeinderat einen solchen Ausbau bis 2028 beschlossen. Wir als Grüne begrüßen das sehr und haben es zum Anlass genommen, eine aktuelle Bestandsaufnahme vorzunehmen: 

18 (halb-)öffentliche Ladesäulen gibt es laut Verwaltungsvorlage aktuell in unserer Stadt, davon acht von den Stadtwerken. Deren Betrieb wurde allerdings kürzlich an eine Tochterfirma der Mannheimer MVV übergeben, was aktuell (noch) dazu führt, dass die Ladesäulen problemlos nur mit der MVV-App, nicht aber mit den gängigen und vorher funktionierenden Ladekarten gestartet werden können. 

Die im Bericht aufgeführten Ladesäulen bei Ikea sind für Walldorfer:innen im Grunde ebenfalls nicht nutzbar: Abends und am Wochenende ist das Gelände natürlich geschlossen und unter der Woche laden dort selbstverständlich permanent Kund:innen des Möbelhauses. 

Der Bestand an Elektroautos in Deutschland nimmt weiter Fahrt auf: Im Oktober waren 17 Prozent aller Neuzulassungen Elektroautos, weitere 15 Prozent Plugin-Hybride – ein Drittel aller Neuwagen in Deutschland braucht also Ladeinfrastruktur, die möglichst barrierearm und leicht verständlich nutzbar ist. Ein Beispiel: Andere in Walldorf stehende Ladesäulen veranschlagen gleich zu Beginn einen Pauschalbetrag von 40 Euro, bevor der Strom überhaupt geflossen ist. Dass es sich hierbei um eine Reservierung handelt und am Ende nur die tatsächlich geflossene Energie bezahlt wird, ist nicht ohne weiteres ersichtlich.

Man sieht in Walldorf immer mehr Autos mit dem E-Kennzeichen im Straßenverkehr, auch die Zahl der Wallboxen an Privathäusern wächst immer mehr. Für Elektroauto-Neulinge ohne viel Erfahrung mit solchen Vorab-Reservierungen oder mit unterschiedlichen Ladekarten sind daher aktuell nur die Schnell-Lader am Leonardo-Hotel ohne Startprobleme nutzbar. Es freut uns also sehr, dass der beschlossene Ausbau Fahrt aufnimmt. Die Grünen-Fraktion im Gemeinderat und auch wir als Ortsverband werden uns daran weiterhin ebenso kritisch wie konstruktiv beteiligen!

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